Hohlgangsystem "Buchwäldchen"

Zwischen Pirmasens und Zweibrücken findet man die höchste Dichte an Hohlgangsystemen des gesamten Westwalls. Für das System Buchwäldchen sahen die Planungen insgesamt 4130 Meter Stollen vor. Davon entfielen 3000 Meter auf die Hohlgänge, 580 Meter für die Kaserne, 380 Meter für Munitionsräume und 170 Meter für Sanitätsstollen. Die Planungen sahen vor, dass 11 Bunker an das System angeschlossen werden sollten, darunter Bauwerke in A, Beobachter und 8,8 cm Flak. Letztlich fertig gestellt wurden 1345 Meter Hohlgänge an die lediglich die Beobachter b 604, b 612 und  b 605 angeschlossen wurden. Nach dem Krieg wurde die Anlage von einer deutschen Firma im Auftrag der Franzosen gesprengt, allerdings während des Kalten Krieges von Deutschen Firmen für das Amerikanische Militär wieder in Teilen nutzbar gemacht. Heute sind ca. 600 Meter der Anlage begehbar.

 

Der Materialeingang, er ist angeerdet, die Türen lassen sich nicht öffnen.

Der Mannschaftseingang, auch hier ist die Türe angeerdet und kann nicht geöffnet werden.

Der Einstieg ist nur durch diese kleine Luke möglich, es ist ziemlich eng und man muß sich ganz schön verbiegen.

Der Stollen nach dem Eingang. Er ist hier schmaler wie im Rest der Anlage und gemauert.

Hier weitet sich der Stollen. Auf dem Gestell an der Decke saßen Entfeuchter, sie wurden installiert, um die Hohlgänge als Lager zu nutzten.

Von Rechts trifft der Stollen des Mannschaftseingangs auf den Hauptstollen, geradeaus geht es zum Materialeingang. Hier ist die Decke Russ geschwärzt da vor einigen Jahren dort jemand seinen Trabbi abgefackelt hat.

Aus der Wand sprießt Salpeter.

In dieser Nische hinter dem Materialeingang brannte der Trabbi, man findet noch einige Reste.

Die Reste der Elektroinstallationen am Eingang.

Der Materialeingang von Innen.

Wie wenden uns dem Inneren des Systems zu. Hier stehen wir vor der Biegung im Hauptgang mit der Abzweigung nach rechts. Bemerkenswert ist hier das Echo, welches, bedingt durch die Konstruktion an dieser Stelle erst mir großer Verzögerung nachhallt und dies in einer unheimlichen Lautstärke. Man denkt, man ist nicht alleine...

Der abzweigende Stollen endet nach wenigen Metern. Das System geht hinter der Wand eigentlich noch weiter, wurde aber nur bis dort hin von den Amerikanern wieder instand gesetzt.

jemand wollte wissen was hinter der Wand liegt und hat ein Loch in sie gebrochen und einiges an Erde hervor geschafft.

Der Blick auf die andere Seite. Leider war unsere Bekleidung nicht geeignet den Stollen hier weiter zu erkunden, was wir aber nachholen werden.

Wir gehen zurück zu Biegung, auch im Seitenstollen finden sich die Halterungen der Entfeuchter.

Zurück an der Gabelung...

...folgen wir dem Hauptstollen...

...und stoßen auf die Stelle eines weiteren Anschlusses. Hier war das Graben umsonst, dahinter geht es nicht weiter.

Wir erreichen das heutige Ende des Hauptstollens und befinden uns 600 Meter im Berg. Auch hier wurde schon kräftig, aber erfolglos gebuddelt. Die Gänge gehen danach weiter, sind aber verstürzt, was an dem Erdreich zu erkennen ist, das aus dem Loch quillt. Die Röhre in der Mitte war der Notausstieg, der mit Stacheldraht verschlossen war...

...der hier noch zu sehen ist.

Wir kehren um.

Das Drainagesystem der Stollen. Es war Gasdicht, links liegt der Deckel mit dem das Rohr verschlossen werden konnte.

Hier wächst ein Pilz, er bildet einen bizarren Fächer an der Wand mit vielen Verästelungen.

"nicht Rauchen"

In den Gängen war Rattengift ausgelegt. An den Wänden hängen noch die Warnhinweise.

Hier eine "historische" Aufnahme von 1991, kurz nachdem die Amerikaner den Stollen verlassen hatten. Die Türe stand offen und der Strom war nicht abgestellt.

 


Foto: Walter Stutterich

Der Materialeingang 1991, die Türe Stand offen.


Foto: Walter Stutterich

Danken möchte ich hier Walter Stutterich, der mich begleitet hatte und  mit Informationen und Bildern versorgt hat.