Panzerhindernisse am Westwall

Wenn es die geographischen Gegebenheiten erforderlich machten, wurden im Westwall Infanteriehindernisse angelegt. Es gab mehrere Formen dieser Hindernisse. Das wohl bekannteste war die Höckerlinie. Sie prägte das Bild des Westwalls. Eine schwächere Form des Höckerhindernis war das Pfahlhindernis. Es bestand aus ansteigenden, in den Boden gerammten Holzpfählen. Panzergräben waren in ihrer Aufwendigen Form so genannte nasse Panzergräben. Sie waren mit Wasser gefüllt und wurden von Flüssen und Bächen versorgt.


Höckerhindernis alter Art 1938

Bei der Planung des Westwallverlaufs wurden darauf geachtet, das natürliche Hindernisse die Infanterie aufhalten, wo dies möglich war. So findet man im Pfälzer Wald kaum zusätzliche Infanteriehindernisse im Gelände. Straßen und Brücken wurden durch Panzersperren verschlossen die durch Bunker gedeckt waren.


Nach dem Ausbaubefehl des HGruKdo 2 vom 19. Januar 1939 sollte er Bau von nassen Panzergräben dem Bau von Höckerhindernissen der Vorzug gegeben werden. Hierzu kamen einige gigantische Projekte zur Planstellung. Da der Westwallverlauf bisher Aachen und Saarbrücken ausschloss, d. h. der Westwall hinter diesen beiden Städten verlief, startete ab 1939 das Aachen-Saar Bauprogramm. Neben einigen neuen Regelbauten wurde die Anlage von weitläufigen nassen Infanteriehindernissen geplant.

So sollte die Saar zum Kampfwagenhindernis ausgebaut werden. Geplant war die teilweise Verlegung des Flusslaufes sowie mehrere Stauwehre, die es ermöglichen sollten die Wasserführung der stellenweise sehr flachen Saar zu erhöhen. Anstauungen sollten im Bedarfsfall Flutwellen erzeugen und Geländeteile überfluten. Interessant ist hierbei, das zur Finanzierung Wasserkraftwerke gebaut werden sollten um Geld von den Stromerzeugern zu erhalten.

In der Weisenburger Senke war ein durchgehender nasser Panzergraben vom Rand der Haardt bis an den Rhein geplant. Vom Haardtrand bis zum Bienwald sollte er Graben wegen Platzmangels hinter der HKL verlaufen. Im Bienwald stellte sich das Problem der Wasserversorgung eines nassen Grabens. Die Füllung sollte durch mehrere große Grundwasserpumpwerke realisiert werden.  Die Planungen kamen hier aber nur in sehr bescheidenem maß zur Ausführungen