Der Regelbau 10

Der Regelbau 10 war mit 3000 Exemplaren der mit Abstand am öftesten gebaute Bunker des Westwalls. Er war ein Gruppenunterstand mit angehängtem Kampfraum, das heißt er hatte einen Unterkunftsraum für 15 Soldaten und einen Kampfraum für ein Maschinegewehr (MG). Das MG befand sich an einer Schartenlafette die auf einem Betonsockel befestigt war. Auf der Lafette konnten verschieden MG zum Einsatz kommen. Nachteilig war das die Soldaten den Unterstand verlassen mussten um in den Kampfraum zu kommen. Auch verfügte der Kampfraum über kein Panzerung der frontal wirkenden Maulscharte. Im Bedarfsfall wurde sie mit Sandsäcken verschlossen. Flankierend gab es noch eine kleine Gewehrscharte. Wie alle Bunker des Westwall war der Gruppenunterstand gasdicht (resultierend aus den Gasangriffen des 1. Weltkrieges).

Plan des Regelbau 10 und Quelle für den Text:
Der Westwall - Geschichte und Gegenwart
2. Auflage 2004 von Jörg Fuhrmeister

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Mit freundlicher Genehmigung des
> Motorbuch Verlag


Plan  des Regelbau 10 ohne Hangsicherung und
gedeckten Eingang wie der hier vorgestellte

> Bilder lassen sich durch klicken vergrößern <


Hofansicht, mitte Eingang Kampfraum, links Gruppe

 

Der Regelbau 10 hat die Ausbaustärke B- alt, was eine Wand- und Deckenstärke von 1,5 Metern bei der Gruppe bedeutet. Der angehängte Kampfraum hat eine Wandstärke von 1,0 Meter und eine Deckenstärke von 0,8 Metern.

 

 


Eingang zum Kampfraum

 

Auf dem Beton-Schießtisch war die MG-Schartenlafette 08 aufgeschraubt, auf welcher die Gewehrträger 08, 34, 24 (t) und 37 (t) befestigt werden konnten. So konnten vier verschieden MG zum Einsatz kommen. Das "t" bedeutet, dass es sich dabei um tschechische Beutewaffen handelte (bzw. deren Gewehrträger). Die offene Maulscharte besaß keine Panzerteile und bot somit der Besatzung nur wenig Schutz bei Beschuss.


MG-Scharte im Kampfraum

 

Auch die Flankierende Treppenscharte für ein Gewehr besaß keine Verschluss- möglichkeit und war nicht gepanzert.


Gewehrscharte im Kampfraum

 

Zur Kommunikation vom Kampfraum in die Gruppe gab es nur ein "Sprachrohr"


Anschluss der Sprechverbindung im Kampfraum

 

Über dem Eingang erkennt man die Ein- und Auslässe der Lüftung

 


Eingang zum Vorraum der Gruppe

 


Scharte der Eingangsverteidigung

 

 

 


Die Entwässerungsgrube

 

Hinter dem Eingang befand sich die Gasschleuse. Im Falle eines Gasangriffes konnten sich die Soldaten dort dekontaminieren.

 


Linker Eingang zur Gruppe, dahinter Gasschleuse

 

Die Gruppe von Innen. Links die Scharte, in der Mitte einer der zwei Eingänge und rechts der Notausstieg.

 


Gruppe innen

 

Hier sieht man die Kabelanschlüsse zum Festungstelefonnetz


Kabelanschlüsse